Der Saphir – ein hartes Multitalent

Schon Lady Diana faszinierte die Schönheit von Saphiren. Sie ließ sich von Prinz Charles einen Verlobungsring mit einem ovalen 12-karätigen Ceylon-Saphir schenken. Dieser wanderte nach ihrem Tod in den Besitz ihrer Söhne und fand sich zur Verlobung am Finger ihrer Schwiegertochter Catherine wieder. Doch nicht nur als Lieblingsschmuckstück der britischen Royals findet der Edelstein Verwendung, sondern auch in zahlreichen anderen Bereichen ist uns die besonders hohe Härte der Saphire dienlich.

Aussehen

Beim Saphir denkt man meist an einen blauen Edelstein. Es gibt ihn aber auch in zahlreichen anderen Farbvarianten bis hin zu farblos. Andersfarbige Saphire werden manchmal „Fancy Saphire“ genannt, ähnlich den Fancy Diamonds. Saphire sind transparente Edelsteine. Viele von ihnen bieten je nach Betrachtungswinkel ein Spiel an unterschiedlichen Farbnuancen.

Eine Besonderheit wollen wir nicht unerwähnt lassen: Den „Stern-Saphir“. Dabei handelt es sich um einen Saphir, der parallel verlaufende, nadelförmige Einschlüsse aufweist. Das führt dazu, dass ein sogenannter „Sterneffekt“ entsteht: Auf der Oberfläche des Saphirs scheint sich ein Stern zu bewegen.

Drei blaue Saphire auf weißem Hintergrund

Namensherkunft

Die Bezeichnung Saphir lässt sich über viele Jahrhunderte zurückverfolgen und stand zunächst für alle blauen Edelsteine. Man vermutet, dass der Name aus dem griechischen Begriff sappheiros, was blau bedeutet, entstanden ist. Später fand man jedoch heraus, dass dieser Name eher den Lapislazuli bezeichnete als den Saphir. Man vermutet daher, dass sich der Name vielmehr aus dem sanskritischen sanipriya ableiten lässt. Dies bedeutet dem Saturn heilig. Die indische Astrologie ordnet tatsächlich dem Saturn den Saphir zu, was diese Herleitung des Namens plausibler erscheinen lässt.

Fundorte

Weltweit gibt es viele Abbaugebiete von Saphiren. Ungefähr 480 v. Chr. begann Sri Lanka als erstes Land den Edelstein abzubauen. Er fand mehrfach Erwähnung in jahrhundertealten Mythen und Sagen und galt als kostbares Geschenk unter Königen. Sri Lanka und Indien wurden als die wichtigsten Produzenten in jüngerer Zeit abgelöst durch die USA, Australien, Nigeria und Madagaskar. Interessant: Obwohl die aus Madagaskar stammenden Saphire äußerst hochwertig sind, deklariert man sie gerne als aus Sri Lanka stammend. Aufgrund der jahrtausendealten Verbindung von Sri Lanka und dem Saphirabbau erzielt man auf diese Weise immer noch die höchsten Preise.

Der bisher größte und schwerste Saphir stammt tatsächlich aus Sri Lanka. Er wurde 2016 gefunden. Der anonyme Besitzer des Edelsteins taufte ihn den „Stern von Adam“ – womit wir wieder bei dem beschriebenen „Stern-Effekt“ des Saphirs wären. Mit seinen stolzen 1.404 Karat Gewicht erzielt er einen geschätzten Wert von etwa 90 Millionen Euro.

Verwendung

Am häufigsten wird der Saphir als Schmuckstein verwendet. Doch nicht nur durch seine Schönheit begeistert er Schmuckliebhaber, sondern auch seine einzigartige chemische Beständigkeit findet in verschiedenen Bereichen unseres Alltags Anwendung, ähnlich wie der Diamant. Ein Saphir schmilzt erst bei 2.050 Grad Celsius, ist Säure-unlöslich, hat eine hohe Wärmeleitfähigkeit und hat durch seine Härte eine hohe Abriebfestigkeit. Das macht ihn zu einem wahren Wundermaterial in zahlreichen Bereichen: So wurde er z.B. in den 50er- bis 70er Jahren in Plattenspielern für Tonabnehmer-Abtastnadeln verwendet (daher stammt auch der umgangssprachliche Ausdruck „Saphir“ für die Abtastnadel). Auch heute noch wird der Saphir im Fensterbau von Aufklärungsflugzeugen, Flugabwehrraketen oder Weltraumflugkörpern genutzt, da diese Fenster extremen Belastungen ausgesetzt sind.

Der Stein der Liebenden

Auch wenn es für Charles und Diana nicht gut ausging (was wohl kaum einem Stein angelastet werden kann), so bleibt der Saphir für viele Liebende der Verlobungsstein schlechthin. In esoterischen Kreisen wird ihm nachgesagt, dass er eine ausgleichende Wirkung auf unruhige Gemüter habe, die Konzentration fördere und die Menschen friedlicher mache – sicher keine schlechten Voraussetzungen für eine glückliche Ehe 😉.